Vom 25. – 31. Mai fanden dieses Jahr Friedenstage in der KZ Gedenkstätte Buchenwald statt. 22 Menschen aus 5 Ländern – USA, England, Holland, Dänemark und Deutschland – kamen zusammen, um sich gegenseitig durch Methoden wie Inquiry und Council kennen zu lernen und auszutauschen.

Der Ort war bewusst gewählt und folgt der Tradition der ZEN Peacemaker, die vor über 20 Jahren in Auschwitz Birkenau zum ersten Mal zusammen kamen, um sich in den drei Grundsätzen

  • Nicht-Wissen /feste Vorstellungen über uns selbst und die Welt aufgeben
  • Zeugnis ablegen / von der Freude und dem Leid in der Welt
  • Handeln / das aus Nicht-Wissen und Zeugnisablegen erwächst

zu üben.

Diese einfachen Übungen lösen mit der Zeit Trennungen und Hierachien auf und machen auf diese sanfte Weise die direkte Begegnung zwischen Gleichen im Geist und Stil des Dienens zugänglich. Jeder der Grundsätze enthält die anderen und bringt sie hervor. Jeder, der dabei war, hat diese Erfahrung gemacht und zum Abschluss erneut bestätigt. Eine Art Seelenschmelze…

Nebenbei gab es natürlich auch ganz handfeste Arbeit zu erledigen: auf der Buchenwald Bahn, in der Restauration, durch Gravuren von Namen ehemaliger Häftlinge in Stein.

Die Allverbundenheit des Lebens erinnern

Council ist eine intensive Praxis, die wir seit Jahren in unterschiedlichen Kontexten praktizieren. Die Menschen sitzen im Kreis und in der Mitte, im Herz des Keises, liegen persönliche Dinge – z.B. Bilder von Familienangehörigen, Widmungen, Klangschale, ein Redestück…- und wer das Redestück ergreift, spricht oder schweigt – und alle anderen hören zu.

Jeder und jede trägt Verantwortung für das Gelingen des Kreises und sollte Vertrauen in die Ganzheit haben. Die einzelnen Beiträge verdichten sich zu einem sozialen Feld, zu einem Resonazraum, der sich durch tiefes Zuhören über die Zeit verdichtet und trägt. Absichtsvolles, achtsames Reden bedeutet, Geschichten und Informationen in den Kreis zu tragen, die persönlich für die gegebene Situation aufsteigen und relevant sind. Gleichzeitig sind alle angehalten auf das Wohlergehen der Gruppe zu achten.

Von Herzen zu sprechen bringt wertvolle Gaben für den Kreis hervor – egal was es ist. Ein paar typische Fragen zu Selbsterforschung könnten sein:

  • Was bewegt mich dazu, das mitzuteilen?
  • Was sagt mir mein Körper?
  • Wir kann ich das, was ich sagen will so formulieren, dass das WIR der Gruppe davon genährt wird?
  • Wie kann ich es sagen ohne Unwahrhaftig zu werden? etc.

Zum Schluss:

Gestatte deinen Vorstellungen nicht, der Lösung deiner Probleme im Weg zu stehen. Mit sich selbst befreundet sein, ist die grundlegende Friedenspraxis.