Welchen wähle ich aus?In einem Mehrgenerationen-Wohnprojekt wird seit 1,5 Jahren die Frage bearbeitet: sollen wir wachsen, unsere Genossenschaft vergrößern, da sie sehr viele Anfragen erhalten, obwohl kein freistehender Wohnraum mehr vorhanden ist? Ausserdem ist klar, dass viele Mitbewohner und Mitbewohnerinnen älter werden und der Pflegebedarf  zunehmen wird. Warum also nicht ein neues Haus bauen mit integrierter Pflege-Wohngemeinschaft. Ein radikal neues Konzept im Quartiers-Management – besonders, da der Treiber dieser Innovation ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt ist mit entsprechender Erfahrung und vielfältigsten Kompetenzen. Die Politik beginnt bereits aufzuwachen und sich dafür zu interessieren.

Vorgeschichte: die Zustimmung für diese Initiative war natürlich in den Gremien der Genossenschaft verankert, es wurden viele Workshops veranstaltet, zu denen auch bereits die Neu-InteressentenInnen eingeladen wurden, um ihre Sichtweisen und Wünsche direkt einzubringen. Experten-Anhörungen zu Genossenschaftsrecht und Pflege-Management wurden organisiert und das Wissen und die Erkenntnisse daraus in einen Fragebogen FAQ eingearbeitet, der den momentanen Kenntnisstand zu dieser Initiative allen Genossinnen und Genossen zur Verfügung stellt – denn diese Informationen werden die Entscheidungsgrundlage für den noch ausstehenden Konsensierungs-Abend darstellen, an dem zwischen 30 bis 50 Menschen sich über ihre Widerstandswerte ( geht beim systemischen Konsensieren zwischen 0 – 10 / 0 bedeutet: ich habe absolut nicht dagegen vorzubringen, 10 bedeutet: völlig ausgeschlossen und so in dieser Form für mich untragbar ) austauschen wollen, um zu einem Konsens zu kommen. Alle Befürchtungen und Ängste, alle Bedürfnisse und Interessen, alle Vorteile und Synergie-Effekte, einfach alles, was Relevant für den Konsensierungsprozess ist, soll Gehör und Beachtung finden.

Die Methode des systemischen Konsensierens wurde bereits vor drei Jahren eingeführt und kommt nun wohl zu ihrer größten Bewährungsprobe.

Wie es wohl ausgehen wird? Ist das Projekt reif für Vergrößerung der Möglichkeiten durch Wachstum ?